Stadtplan Leverkusen


SCHAUSPIEL BONN GASTIERT MIT "ROSE BERND"


Schauspiel Bonn ist am Mittwoch, den 3. November, mit seiner vielgerühmten Einstudierung des Dramas "Rose Bernd" von GERHART HAUPTMANN im F o r u m zu Gast. Die Inszenierung von Valentin Jeker war als eine der bemerkenswertesten Aufführungen der Saison im Mai beim "Berliner Theatertreffen" vertreten. Johanna Wokalek, die junge Darstellerin der Titelrolle, wurde zum Abschluß des Theatertreffens mit dem "Alfred-Kerr-Darstellerpreis" ausgezeichnet und Monate später von den Kritikern der Fachzeitschrift "Theater heute" zur "Nachwuchsschauspielerin des Jahres" gekürt. Ihre Partner sind u.a. Patricia Harrison, Giovanni Früh, Maximilian Hilbrand, Wolfgang Rüter und Thomas Klenk. Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr, sie dauert (mit einer Pause) ca. 2 ¾ Stunden.

Das Bauernmädchen Rose Bernd liebt ihren ehemaligen Dienstherrn, den mit einer an den Rollstuhl gefesselten Frau verheirateten Gutsbesitzer Flamm, und erwartet von ihm nun ein Kind. Während ihr bigotter Vater sie drängt, den biederen Buchbinder August Keil zu heiraten, wird sie die Beute eines gewissenlosen Erpressers, des Maschinisten Streckmann, und aus Scham schließlich zur Kindsmörderin. In einer von Männern und verlogenen Moralvorstellungen bestimmten Gesellschaft muß sie, letztlich auch von ihrem Geliebten im Stich gelassen, unschuldig schuldig werden.

Gerhart Hauptmann schrieb "Rose Bernd" 1903 nach einer wahren Begebenheit. Einst als ein Meisterwerk der naturalistischen Dramatik gepriesen, wurde das Stück in den letzten Jahrzehnten von den Bühnen weitgehend ignoriert. Valentin Jekers Bonner Inszenierung beweist nun eindrucksvoll die häufig angezweifelten zeitlosen Qualitäten der Tragödie. Gestützt auf ein hervorragendes Darstellerensemble, mit Johanna Wokaleks vitaler, völlig unsentimentaler Rose an der Spitze, trugen zur "Ehrenrettung" des Dramas auch mehrere kluge "Kunstgriffe" bei: In Jekers und seines Dramaturgen Hermann Wündrichs Fassung klingt der schlesische Dialekt der Vorlage nur noch leicht an. Zudem lösten sie die Fünf-Akte-Dramaturgie Gerhart Hauptmanns in eine Vielzahl von kürzeren Szenen geradezu filmisch auf. Im Verein mit der Einheitsszenerie, die Beatrix von Pilgrim entwarf ? eine symbolstarke "vernagelte Bretterwelt" ? befreiten sie das Stück, ohne ihm Gewalt anzutun, von allzu vordergründig-platter Milieugenauigkeit.- Die Kritiker sprachen vom "Glücksfall der Hauptmann-Rezeption" und einem "seltenen Ereignis reinen Theaterglücks".

Der Eintrittspreis (4 Preisgruppen) beträgt DM 31.00; DM 28,00; DM 24,00; DM 17,00. Im Vorverkauf sind Karten u.a. an der Forum-Kasse ? Tel. 4 06 41 13 ? erhältlich.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 25.10.1999
Hauptseite     Nachrichten     Anmerkungen

Letzte Änderungen: 07.09.2000