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GOETHES "IPHIGENIE" IM FORUM-STUDIO


Die Reihe der Saisonaufführungen im Forum-Studio (mit dem Publikum auf der Bühne des großen Saales) eröffnet am Dienstag, den 5. O k t o b e r, das S t a a t s s c h a u s p i e l D r e s d e n mit "IPHIGENIE AUF TAURIS". Die Einstudierung des berühmten Dramas hatte Anfang Februar 1999 im "Schlosstheater", der neuen Dresdner Spielstätte, als Beitrag des Staatsschauspiels zum "Goethe-Jahr" ihre Premiere. Regisseur der Aufführung, die ohne Pause gespielt wird und ca. 1 3/4 Stunden dauert, ist Klaus Dieter Kirst. Die Rolle der Iphigenie spielt Hannelore Koch. Beide Künstler waren übrigens auch vor 22 Jahren beim ersten Forum-Gastspiel des Staatsschauspiels Dresden mit von der Partie als Regisseur bzw. Hauptdarstellerin der Urauf-führungsproduktion der Komödie "Adam und Eva" von Peter Hacks. Hannelore Kochs Partner in "Iphigenie auf Tauris" sind Ferdinand Dörfler (Thoas), Hanns-Jörn Weber (Orest), Albrecht Goette (Pylades) und Olaf Burmeister (Arkas). Das Bühnenbild und die Kostüme entwarf Henning Schaller.- Vorstellungsbeginn ist 19.30 Uhr.

Die Gefahr, dass seine "Iphigenie" als ein schönes Märchen, als erhabenes Festspiel der edlen Menschlichkeit interpretiert und als blutleeres Sprachkunstwerk gezeigt werde, erkannte der Realist Goethe als erster. Das Schauspiel sei "ganz verteufelt human" schrieb er an Friedrich Schiller, der es 1802 in Weimar - zwei Jahre nach der Wiener Uraufführung - einstudierte.

Dass die Zweifel, die Ängste und die Gefährdungen der Figuren verharmlost wurden, ist von der Dresdner Inszenierung des renommierten Regisseurs Klaus Dieter Kirst ebensowenig zu erwarten wie gewaltsame Aktualisierung oder plakative szenische Effekte und vordergründigen Aktionismus. Im Mittelpunkt der Aufführung steht Hannelore Koch als eine Iphigenie in mittleren Jahren, eine Fremde im Land der Taurier, deren Königin sie werden könnte, unter dem auf ihrer Familie lastenden Fluch leidend und sich nach der Heimat sehnend, eine sanfte, aber unbeirrbare Repräsentantin der Vernunft und der Menschlichkeit, die ihre Gefühle zu beherrschen versucht, deren Einfluss sich der Skythenherrscher Thoas (mit Ferdinand Dörfler überraschend jung besetzt) auf Dauer nicht entziehen kann. Die Kritiker attestierten der Inszenierung, sie habe bei hervorragenden schauspielerischen Leistungen das (von Generationen von Schülern im Deutschunterricht gefürchtete) klassische Drama spannend und facettenreich dem Zuschauer nahe gebracht.

Der einheitliche Kartenpreis (keine Platznumerierung auf der Forum-Bühne) beträgt DM 26,00. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse - Telefon 02 14/4 06-41 13 - erhältlich.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 21.09.1999
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Letzte Änderungen: 19.09.2000