Stadtplan Leverkusen


Breite Zustimmung zu Ordnungspartnerschaft in Leverkusen

OB stellt "SiSa"-Konzept vor - Bürger nannten 161 "Angsträume"


Vor einem Forum von rund 100 interessierten Zuhörern haben Stadtverwaltung und Polizei am vergangenen Montag ihre Überlegungen zu einer Ordnungspartnerschaft in Leverkusen vorgestellt. Ziel der Partnerschaft ist es, durch verstärkte Zusammenarbeit mehr Sicherheit für die Bürger in der Stadt zu erreichen.

Als "ein Problem, das alle angeht", bezeichnete Oberbürgermeister Dr. Walter Mende das Thema zu Beginn der Informationsveranstaltung im Rathaus. Eingeladen waren daher unter anderem Vertreter von Vereinen, Verbänden, Schulen und Kirchen sowie der Ratsfraktionen.

Bei der Ordnungspartnerschaft geht es um Initiativen, die das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger verbessern und die objektive Sicherheit erhöhen sollen. Leverkusen ist dabei kein Einzelfall: Seit Jahresbeginn sind in Nordrhein-Westfalen auf Anregung von Innenminister Franz-Josef Kniola Ordnungspartnerschaften als Modellvorhaben in verschiedenen Städten des Landes auf den Weg gebracht worden. Daß auch in Leverkusen Handlungsbedarf besteht, erläuterten Vertreter der Polizei, allen voran Polizeipräsident Dieter Erhorn. Insgesamt lassen sich, so ein erstes Ergebnis einer von der Polizei initiierten Bürger-Umfrage, 161 Orte in der Stadt feststellen, an denen Bürger Angst verspürten. Unter anderem diese "Angsträume" sollen im Rahmen der Ordnungspartnerschaft angegangen werden. Jedoch ist dies nicht nur Sache von Stadt und Polizei, vielmehr baut die Partnerschaft auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit gesellschaftlich relevanten Gruppen, zum Beispiel Vereinen, Verbänden, Parteien, Kirchen oder Schulen.

Als konkreten Vorschlag der Verwaltung stellte Oberbürgermeister Dr. Walter Mende das Konzept "Sicherheit und Sauberkeit in Leverkusen", kurz "SiSa" vor. "Es geht weder um Schwarze Sheriffs noch um Bodyguards in Rambo-Manier", betonte der OB. Kern des geplanten Projektes sind städtische City-Streifen, die zunächst in den beiden Stadtzentren Wiesdorf und Opladen zum Einsatz kommen soll. Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit den Bezirksbeamten der Polizei. Drei städtische City-Streifen werden im Team von jeweils einem Mann und einer Frau vor Ort sein, um zum Beispiel gegen vorzugehen. Auch sollen unter anderem Parken in der Fußgängerzone unterbunden oder auch Sondernutzungen über prüft werden. Darüber hinaus verdeutlichte der Oberbürgermeister die Service-Funktion der insgesamt sechs städtischen Mitarbeiter für die Bürger. "Die Teams werden Ansprechpartner für die Bevölkerung sein." Der Einsatz soll montags bis freitags in der Sommerzeit von 8 Uhr bis 22 Uhr, im Winter bis 20 Uhr und möglichst flexibel erfolgen. Samstags werden die Teams bis 17.30 Uhr unterwegs sein. Der OB wies auf eine mögliche Zusammenarbeit mit den Eigentümergemeinschaften in der Wiesdorfer City hin. Stimmt der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 23. März zu, soll das SiSa-Projekt ab 1. Mai 1998 zunächst für die Dauer eines Jahres an den Start gehen.

In der anschließenden Diskussion mit den Zuhörern stießen sowohl die angestrebte Ordnungspartnerschaft als auch das "SiSa"-Projekt auf breite Zustimmung. Die Redner begrüßten diese Initiativen ausdrücklich und sicherten teilweise bereits ihre aktive Unterstützung zu.

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 11.03.1998
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Letzte Änderungen: 23.12.2000