Stadtplan Leverkusen


Liebestrunken in die Falle ...

Sexuallockstoffe sorgen bei Schädlingen für eine "natürliche Geburtenkontrolle":


Foto Bayer AG Das magische Dreieck: Aufgehängt im Baum, können die Apfelwickler-Männchen der Appeal-Lockstoff-Falle nicht widerstehen, in der ihnen ein zweiter Wirkstoff den Garaus macht. Die Folge: "natürliche Geburtenkontrolle". Denn ohne Männchen bleibt der Nachwuchs aus, der sich an den Äpfeln gütlich tut.
Fast jeder Gartenfreund kennt den Frust: Da hat er sein Apfelbäumchen tapfer und erfolgreich im Frühjahr und Sommer gegen den Übergriff gefräßiger Läuse und Pilzbefall verteidigt und muss dann spätestens bei der Ernte feststellen, dass der sprichwörtliche "Wurm" drin ist. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich um die etwa zwei Zentimeter große, weiße, später rötliche Wurmlarve des Apfelwicklers, die in das Fruchtfleisch einen Gang hineingebohrt hat.

"Stellen Sie dem Apfelwickler doch einfach eine Falle", rät Bayer-Gartenexperte Gerd Schürtz dem Hobbygärtner – und meint dies nicht nur im übertragenen Sinne. Denn es gibt sie wirklich, die Appeal-Lockstoff-Falle, deren Reizen die Apfelwickler-Männchen nicht widerstehen können. Magisch angezogen durch arteigene Sexuallockstoffe der Weibchen tappen sie ins dreieckige Häuschen und finden dort einen zweitenWirkstoff vor, der ihnen den Garaus macht. Die Folge: Die Apfelwickler-Weibchen stehen ohne Gatten da, und der sich später an den Äpfeln gütlich tuende Nachwuchs bleibt aus. Sozusagen eine Art "natürliche Geburtenkontrolle".

Schürtz nennt den Vorteil der attraktiven "Venusfalle": "Anders als beim Spritzen kommen die Äpfel mit dem Mittel nicht in Kontakt, und es kann auch nicht auf Nachbarkulturen gelangen. Das Häuschen wird etwa Mitte Mai einfach im oberen Drittel der Krone an einem Ast aufgehängt."

Die Appeal-Lockstoff-Falle gehört zu einer ganzen Reihe von Neuheiten, die zum Teil auf natürlichen oder biotechnischen Verfahren basieren. Schürtz: "So einfach die Mittel nun auch im Kleingartenbereich einzusetzen sind, dahinter steckt die mehrjährige Arbeit von Bayer-Forschern in Kooperation mit der Universität Regensburg." Und die Entwicklung ist teuer, da für jeden Schädling der arteigene Lockstoff identifiziert und dann auch hergestellt werden muss. Doch der Aufwand lohnt sich, denn die Produkte schonen die Umwelt. Und während sich die Apfelwickler-Männchen den Reizen der Lockstoff-Falle einfach nicht entziehen können, lässt der Duft Nützlinge wie Ohrwürmer und Bienen schlichtweg kalt. Schürtz bringt's auf den Punkt:"In jedem Fall eine tolle Falle, denn das Mittel wird nicht zum Schädling gebracht, sondern das Insekt fliegt – nicht nur im übertragenen Sinn – auf den Wirkstoff."

Übrigens: Weitere Gartentipps und -tricks stehen im Internet unter www.bayervital.de (Garten). Dort gibt's auch den digitalen Gartenplaner und Gartenberater.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 09.05.2001
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Letzte Änderungen: 09.05.2001