Stadtplan Leverkusen


Olympia-Bewerbung ohne Leverkusen?


Die Rhein-Ruhr-Städte Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Köln und Oberhausen wollen sich gemeinsam für die Olympischen Sommerspiele 2012 bewerben.
Leverkusen ist nicht dabei. War die Sportstadt nicht eingeladen oder hat sie kein Interesse?
Wir haben bei Stadtverwaltung und Landesregierung nachgefragt und waren auf die Antwort gespannt.

Während die Stadtverwaltung am Montag feststellte, von der Landesregierung ignoriert worden zu sein, schaffte es die Landesregierung innerhalb von 4 Wochen nur zu einem Eingangsschreiben ("Zuständigkeitshalber haben wir ...")
Schwache Leistung Herr Sportminister Vesper.
Auf Nachfrage kam wieder nur ("Zuständigkeitshalber haben wir ...")
Doppelt schwache Leistung liebe Landesregierung.

Zur Dokumentation die vollständige Pressemitteilung der Landesregierung:

"1. Landeshauptstadt Düsseldorf ist gemeinsame Bewerberstadt

Ministerpräsident Wolfgang Clement, Sportminister Dr. Michael Vesper und die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der Städte Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Köln und Oberhausen haben sich heute auf eine Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012 verständigt. Zu diesem Zweck bilden sie die "Olympia-Initiative Rhein-Ruhr". Die gemeinsame Bewerberstadt ist die Landeshauptstadt Düsseldorf.
Foto: LPA NRW - Holger Gerdes Pressekonferenz zur Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012: Minsterpräsident Clement: "Wir wollen gemeinsam an der faszinierenden Perspektive Olympischer Sommerspiele an Rhein und Ruhr arbeiten. Unsere Region macht sich auf den Weg." (v.l.n.r. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (Bonn), Minister Dr. Michael Vesper, Ministerpräsident Wolfgang Clement, Oberbürgermeister Joachim Erwin (Düsseldorf), Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger (Essen)

2. Ergebnis der Machbarkeitsstudie liegt vor

Die Rhein-Ruhr-Region ist für die Veranstaltung Olympischer Spiele in jeder Hinsicht hervorragend geeignet. Das ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die die Landesregierung nach dem ersten Treffen mit den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern am 07.11.2000 in Auftrag gegeben hatte. Die Autoren der Studie, die Unternehmensberatung Roland Berger und die Internationale Vereinigung für Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS), weisen im Einzelnen nach, welch exzellente Voraussetzungen die Region hinsichtlich geeigneter Sportstätten, der notwendigen Unterbringungsmöglichkeiten und einer leistungsfähigen Infrastruktur bietet. Zugleich machen sie darauf aufmerksam, dass beträchtliche Um- und Neubauten erforderlich sind, um die hohen Anforderungen des Internationalen Olympischen Comitees (IOC) für eine erfolgreiche Bewerbung zu erfüllen. Sie sind überzeugt, dass die Rhein-Ruhr-Region auch im Vergleich mit anderen deutschen Städten über ausgezeichnete Rahmenbedingungen verfügt. Dazu gehört auch die große Sportbegeisterung der mindestens zehn Millionen Menschen, die in der Region leben.
Foto Foto: LPA NRW - Holger Gerdes Pressekonferenz zur Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012: Den notwendigen Schulterschluss aller demonstrierten während der Pressekonferenz die Oberbürgermeister der beteiligten Städte: "Erfolgreich können wir nur im Team der Städte in der Rhein-Ruhr-Region ein." (v.l.n.r. Minister Dr. Michael Vesper, Ministerpräsident Wolfgang Clement, Oberbürgermeister Joachim Erwin (Düsseldorf), Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger (Essen)

3. IOC-Statuten müssen eingehalten werden

Nach den Statuten des IOC kann sich nicht eine Region, sondern nur eine Stadt um die Ausrichtung Olympischer Spiele bewerben. Die Gesprächsteilnehmer stimmen darin überein, dass diese Aufgabe der Landeshauptstadt Düsseldorf zukommt.
Damit folgen sie den Vorschlägen der Gutachter, denen zufolge Düsseldorf am Besten geeignet ist, den Anforderungen des IOC an Ausstattung und Umfeld zu entsprechen. Das betrifft u. a. die Lage der Landeshauptstadt im Zentrum der Region und die sich daraus ergebenden geringeren Distanzen zu den Sportstätten, die Verkehrs- und Hotelinfrastruktur und die Zahl und Kapazität der vor Ort vorhandenen und ausbaufähigen potentiellen Sportstätten.

4. Schub für die ganze Region

Die Gesprächsteilnehmer sind davon überzeugt, dass schon die Bewerbung um die Olympischen Spiele, erst recht deren Ausrichtung zu einem gewaltigen Schub für die ganze Region führen kann. Jede Stadt in Nordrhein-Westfalen - selbst wenn in ihren Grenzen keine Wettkämpfe stattfinden - kann von dem Prozess profitieren, der heute beginnt. Es wird beträchtlicher Investitionen bedürfen, um das Ziel, Olympia an Rhein und Ruhr zu holen, zu erreichen. Dem werden beträchtliche gesamtwirtschaftliche Erträge gegenüberstehen; auch darauf haben die Gutachter hingewiesen. Olympia bietet große Chancen für dauerhaft mehr Arbeitsplätze, für stärkere Wirtschaftskraft und zugleich für ökologischen Fortschritt in Nordrhein-Westfalen.

5. Lebens- und Wirtschaftsstandort Rhein-Ruhr

Die Gesprächsteilnehmer sehen in der Bewerbung um die Olympischen Spiele auch eine Kampagne für einen der attraktivsten Lebens- und Wirtschaftsstandorte in Europa. Sie wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie gemeinsam und geschlossen getragen wird: von allen Gebietskörperschaften der Region, von den Bürgerinnen und Bürgern, von den Sportverbänden und den Medien, von den Unternehmen und den Gewerkschaften unseres Landes. Darum wird die Landesregierung in Abstimmung mit den beteiligten Städten Gespräche mit den Vertretern des Sports, gesellschaftlicher Organisationen und der Wirtschaft führen, um einen Unterstützerkreis mit dem Ziel ideeller und materieller Hilfe zu bilden.

6. Studie soll Grundlage zur Bewerbung werden

Die Gesprächsteilnehmer haben die Landesregierung gebeten, die vorgelegte Studie unverzüglich zu konkreten Eckpunkten einer Bewerbung weiterentwickeln zu lassen. Um diese zu beraten, wird sich die Olympia-Initiative noch vor den Sommerferien erneut treffen. Damit sie schnell handlungsfähig ist, bildet sie einen Steuerungskreis, dem die Oberbürgermeister der Städte Dortmund, Düsseldorf, Essen und Köln und der Sportminister angehören.

7. Zweckverband Olympia Rhein-Ruhr

Die Städte zwischen Düsseldorf, Duisburg und Dortmund sind dabei, einen "Zweckverband Olympia Rhein-Ruhr" mit Sitz in Essen zu gründen. Sie laden die Städte Aachen, Bonn und Köln ein, ebenfalls Mitglied des Zweckverbandes zu werden. Die Gesprächsteilnehmer begrüßen, dass so ein Zusammenschluss aller Städte der Rhein-Ruhr-Region gebildet wird, der die kommunalen Interessen bündeln und die Idee von Olympia an Rhein und Ruhr vorantreiben wird. Auf diese Weise wird deutlich, dass es sich um olympische Sommerspiele der gesamten Rhein-Ruhr-Region handeln wird. So ist beispielsweise vorgesehen, dass die Reitwettbewerbe in Aachen, Basketball in der Köln-Arena, Handball in Dortmund, Hockey in Bochum, Softball in Bonn, Badminton in Oberhausen, die Schwimmwettbewerbe in Essen, Fußball in den auch für die Weltmeisterschaft vorgesehenen Stadien in Gelsenkirchen und Dortmund, die Kanuwettbewerbe in Duisburg stattfinden. Das Olympia-Stadion und das Olympische Dorf werden in Düsseldorf zu errichten sein.

8. Gemeinsame Olympiagesellschaft mit Sitz in Düsseldorf

Der Bewerbungsprozess wird jetzt schnell und professionell organisiert. Zu diesem Zweck verständigen sich die Gesprächsteilnehmer darauf, dass der Zweckverband, die Bewerberstadt und die Landesregierung sofort eine gemeinsame Olympiagesellschaft mit Sitz in Düsseldorf gründen, die den Bewerbungsprozess managen soll. Damit die Arbeit unverzüglich beginnen kann, wird die Landesregierung gebeten, diese Gesellschaft zunächst allein zu gründen, bis die Voraussetzungen für den Eintritt des Zweckverbandes und der Bewerberstadt geschaffen sind. Erste Aufgabe ist, aus der Machbarkeitsstudie eine Präsentation der Rhein-Ruhr-Bewerbung für das Nationale Olympische Komitee zu erstellen.

Wir wollen gemeinsam an der faszinierenden Perspektive Olympischer Sommerspiele an Rhein und Ruhr arbeiten. Unsere Region macht sich auf den Weg."

Quelle: Pressemitteilung der Landesregierung vom 06.04.2001
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Letzte Änderungen: 01.05.2001