Stadtplan Leverkusen


Bayer baut eBusiness konsequent aus

Kundenorientierung und -beratung werden weiter optimiert
100 Millionen Euro für neue eBusiness-Lösungen bis Ende 2001


Bayer baut seine eBusiness-Aktivitäten konsequent aus. Bis zum Jahr 2004 erwartet das Unternehmen ein Umsatzpotenzial per Internet von fünf Milliarden Euro; in einigen Bereichen sollen so bis zu 50 Prozent des Umsatzes abgewickelt werden. Bayer ist Gründungsmitglied mehrerer international operierender elektronischer Marktplätze, beteiligt sich an weiteren, plant über alle Arbeitsgebiete hinweg den Aufbau neuer Kundenportale oder Marktplätze und bedient sich frei zugänglicher, neutraler Plattformen. Gezielt nutzt das Unternehmen die Vorteile der Geschwindigkeit, der niedrigen Transaktionskosten und des globalen Wettbewerbes. Für Bayer-Vorstand Werner Spinner ist das aber längst nicht das Ende der Planungen: "Wir setzen auf den optimalen Mix aus alter und neuer Ökonomie. Dabei werden völlig neue Formen der Kundenbeziehung entstehen!"

Eine zentrale Rolle bei der weiteren Entwicklung kommt der am Konzernsitz in Leverkusen eingerichteten eBusiness-Konzern-Organisation zu. Dort beobachten Bayer-Experten den Markt und suchen gezielt nach Einsatzmöglichkeiten des elektronischen Handels. Mehr als 100 mögliche eBusiness-Anwendungen sind identifiziert, zum Teil auch schon realisiert. "Gerade bei den Geschäften zwischen Firmen untereinander können wir auf ganz kurzem Weg unsere Entwicklungskompetenz oder Hilfe bei der Materialauswahl und -anwendung einbringen," erläutert Spinner die Bayer-Strategie. Kundenorientierung und -beratung, die klassischen Stärken des Konzerns, bekommen mit Hilfe der neuen technischen Möglichkeiten einen noch höheren Stellenwert.

Ein Beispiel für die mögliche Verzahnung der Steuerungs- und Planungssysteme der Geschäftspartner ist das in den USA bereits aktive Portal BayerONE (Bayer Online E-Business). 300 große Kunden der Kunststoff- und Polyurethan-Industrie sind über das Portal online mit Bayer verbunden, können rund um die Uhr ordern sowie den Stand der Auftragsbearbeitung und der Lieferung nachvollziehen. Dieser Service wird ständig weiter ausgebaut und den individuellen Kundenwünschen angepasst.

Wichtige Grundlagenarbeit ist geleistet

eBusiness hat in kurzer Zeit alle Bereiche der Wertschöpfungskette erreicht. Beschaffung, Produktion und Vertrieb gehen mit Internet-Auktionen, mit Kundenberatung via Netz und Online-Auftragsverfolgung um. Im Jahr 2000 erreichte dieses Umsatzvolumen im Bayer-Konzern 250 Millionen Euro. Das Unternehmen bindet zur Stärkung des Kerngeschäfts gezielt alle Varianten des elektronischen Handels ein. Wichtige Grundlagenarbeit ist längst geleistet: So wickelt der Einkauf seit 1998 immer größere Anteile des jährlichen Materialaufwands von acht Milliarden Euro über den "Electronic Catalog" ab. Er ermöglicht Bestellungen direkt bei den Herstellern zu drastisch reduzierten Abwicklungskosten. Der Katalog wurde in das gemeinsame Marktplatz-Projekt chemplorer mit InfraServ Höchst und der Deutschen Telekom eingebracht.

Bayer wird bis Ende 2001 rund 100 Millionen Euro in den Aufbau der eBusiness-Strukturen investieren. Den professionellen Umgang der Mitarbeiter mit dem neuen Medium fördert der Chemie- und Pharmakonzern durch spezielle Trainings, freie Internet-Zugänge und E-Mail-Verbindungen an allen Arbeitsplatzrechnern.

Chancen auch bei Business-to-Consumer

Hauptanwendung für Bayer werden auf Dauer die Geschäfte zwischen Unternehmen sein, kurz B2B (Business-to-Business) genannt. Business-to-Consumer (B2C), also das Endverbraucher-Geschäft, wird allerdings in besonderen Fällen ebenfalls eine wichtige Rolle übernehmen. Werner Spinner: "Anwendungen entstehen beispielsweise im Pharma- und Diagnostika-Bereich." Seit September 1999 vertreibt die amerikanische Tochter Bayer Corp. in den USA über die Online-Community "Bayerdirect.com" Medikamente - vor allem das Arzneimittel Prolastin, ein Präparat zur Behandlung des erblich bedingten Lungenemphysems. Auch das neue Blutermedikament Kogenate FS wird über diesen Vertriebsweg angeboten. Bayer kann so die persönliche Betreuung und Beratung von chronisch Kranken unterstützen.

Der schnelle und reibungslose Datentransfer zwischen allen Beteiligten spielt für den elektronischen Handel eine zentrale Rolle. Der Erfolg verlangt aber die nahtlose Fortsetzung in den internen Geschäftssystemen. "Ein häufig vernachlässigtes Detail des eBusiness," wie Spinner weiß. "Die Datenautobahn darf aber nicht an der eigenen Haustüre enden!" Bayer löst dieses Problem mit der konzernweiten Einführung der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware SAP für den direkten Datenaustausch zwischen Unternehmens- und Konzernbereichen sowie den Tochtergesellschaften.

Bayer sucht gezielt nach Allianzen

Starke Partnerschaften entscheiden über den Erfolg der großen Marktplätze. Deshalb sucht Bayer gezielt nach Allianzen, zum Teil auch gemeinsam mit ebenfalls global agierenden Unternehmen. Diese unabhängigen Marktplätze ergänzen die speziell für Bayer-Kunden aufgebauten Portale, die große Vorteile bei der interaktiven online-Beratung zur Produktauswahl und -anwendung bieten.

Grundsätzlich heißt das Ziel: "One face to the customer" - um den bewährten Markennamen Bayer aus der alten in die neue Ökonomie zu transportieren. Dennoch wird es "Lösungen von der Stange" - wie das universelle elektronische Bayer-Kaufhaus für die mehr als 10.000 Produkte des Konzerns - nicht geben. Spinner: "Viele Industriezweige erfordern spezifische Lösungen, die sich über nur einen einzigen Online-Katalog nicht erreichen lassen."

Bayer ist ein internationales, forschungsorientiertes Unternehmen mit Kernaktivitäten in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und Chemiespezialitäten. Im Jahr 2000 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 31 Milliarden Euro einen Konzerngewinn von 1,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter betrug zum Jahresende weltweit rund 121.000. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich in 2000 auf 2,6 Milliarden Euro. In Forschung und Entwicklung wurden 2,4 Milliarden Euro investiert.

Bayer-Aktivitäten im eBusiness:

Transaktionsorientierte Kundenportale

Bayer Direct - www.bayerdirect.com (zugleich Informationsportal)
Online-Community in den USA, zunächst für den Vertrieb von biologisch hergestellten Medikamenten

BayerONE - www.bayerone.com
Bayer Online e-Business, Portal für Kunststoff- und Polyurethan-Kunden

Bayer Value - www.bayervalue.com
Für den landwirtschaftlichen Bedarf

Borchers - www.borchers.de
Für Lackadditive

Geschäftsbereich Kautschuk - www.bayerrubberone.com
Für Kautschukkunden

Geschäftsbereich Kunststoffe – www.plastics.bayer.com
Technische Thermoplaste

Geschäftsbereich Lackrohstoffe, Farbmittel und Sondergebiete - www.bayer-ls.com (zugleich Informationsportal)
Informations- und Transaktionsportal für die Lackindustrie

Informationsportale

Advanced Leather – www.advancedleather.com
Modetrends, Verarbeitungstechnik und Chemikalien für die Lederindustrie

Bayer Crop World – www.bayer-agro.de
Pflanzenschutz-Informationen

Bayer Healthvillage - www.bayer-healthvillage.com
Bayer Gesundheitsprodukte und Hintergrundwissen zu Krankheiten

Consumer Care – www.consumercare.bayer.de
Informationen zu Gesundheit und Wellness

Solutions for Paper - www.solutionsforpaper.com
Bayerprodukte für die Papierindustrie

Marktplätze

ChemConnect - www.chemconnect.com
Für Chemie, petrochemische Grundstoffe und Spezialitäten

Chemplorer - www.chemplorer.com
Für MRO-Produkte (Maintenance, Repair, Operations) für die chemische und chemienahe Industrie, gemeinsam mit InfraServ Höchst und Telekom

ElastomerSolutions - www.elastomersolutions.com
Für Produkte der weltweit führenden Elastomerhersteller

Elemica - www.elemica.com
Für Chemie, u.a. mit DOW Chemical, DuPont

Omnexus - www.omnexus.com
Für thermoplastische Kunststoffe u.a. mit BASF, DOW Chemical, DuPont, Ticona/Celanese

Yet2.com - www.yet2.com
Für Patente, Lizenzen, Erfindungen

Weitere Beteiligungen / Gründungen sind in Vorbereitung.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 20.03.2001
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Letzte Änderungen: 20.03.2001