Stadtplan Leverkusen


Öffentlichkeitskampagne gegen häusliche Gewalt Polizeibeamte informieren in ihren Bezirken


Parallel zu den Informationsständen, die morgen, 8. März, in Opladen und Wiesdorf den Auftakt der Öfffentlichkeitskampagne von Frauenbüro und Polizei gegen häusliche Gewalt darstellen, wird der Verbots-Slogan "Kein Mann hat das Recht, eine Frau zu schlagen" stadtweit plakatiert, 1.000 Plakate und 4000 Postkarten werden zum Aushängen und Auslegen verteilt – in Gaststätten, Buchhandlungen, Verwaltungsgebäuden, Sportstätten, Kultureinrichtungen, Schulen, Jugendhäusern, Krankenhäusern, Arztpraxen, Kirchengemeinden, Linienbussen und Betrieben.

Polizeibeamte verteilen die Plakate und Postkarten in ihren Bezirken. Die Frankiermaschinen der städtischen Post drucken ebenfalls das Motto "Kein Mann hat das Recht, eine Frau zu schlagen". In den Kinos erscheint ein Werbespot, der auf der Basis des Plakates hergestellt ist. Obwohl gewalttätiges Verhalten unter Strafe steht, gehört für viele Frauen und Kinder Gewalt zum Alltag. Jährlich flüchten rund 45 000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. Erschreckend ist, wie die Qualität der Gewalt zunimmt. Bei vielen Frauen, die jahrelang unter der Gewalt in der Ehe leiden, hat dies dauerhafte körperliche Auswirkungen. Immer mehr Frauen berichten von körperlichen, chronischen Krankheiten, die nicht zuletzt auf die psychische Belastung zurückzuführen sind.

Gewalt gegen Frauen ist keine Privatangelegenheit In der Öffentlichkeit wird häusliche Gewalt dennoch vielfach ignoriert, bagatellisiert oder zur Privatangelegenheit erklärt. Dagegen wendet sich diese Öffentlichkeitskampagne. Die misshandelten Frauen brauchen Unterstüt-zung und Hilfe, insbesondere auch von Menschen ihrer nächsten Umgebung. Dazu ist es notwendig, Verständnis für die Situation der misshandelten Frauen zu erwerben und sie nicht mit Phrasen wie: "Das würde ich mir doch nicht gefallen lassen" oder: "Warum gehst du nicht?" zum Schweigen zu bringen. Gewalterfahrungen sind nicht einfach nur "Beziehungsstreitigkeiten", bei denen dem Mann "die Hand ausrutscht", sondern Gewalt wird als systematisches Mittel eingesetzt, die Frau zu kontrollieren und zu beherrschen. Sie wird gedemütigt, bedroht, innerlich und äußerlich verletzt. Sie empfindet Schuldgefühle, die Situation zu verlassen, weil sie sich für den Erhalt der Familie verantwortlich fühlt. Sie hat Angst zu gehen, weil sie eine völlig ungesicherte Existenz vor sich hat. Sie kann nicht bleiben, weil ihr Leben bedroht ist.

Quelle: verspätete Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 08.03.2001
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Letzte Änderungen: 08.03.2001