Stadtplan Leverkusen


Autoserienlackierung bei niedrigen Temperaturen

Bayer auf der European Coatings Show 2001, Halle 3 , Stand 3-153
Kunststoffanbauteile und Metallkarosserie gemeinsam lackieren


Neue Polyurethanrohstoffe der Bayer AG erlauben die Entwicklung von Autoserienlacken, die bereits bei Temperaturen unter 100 Grad Celsius eingebrannt werden können. Solche Lacksysteme würden eine Lackierung von Metallkarosserien und Kunststoffanbauteilen in einem einzigen Lackierprozess ermöglichen. Eine solche "inline"-Lackierung könnte das Problem der Farbtonanpassung zwischen Metallkarosse und wagenfarbigen Kunststoffteilen lösen.

In der Automobilfertigung werden Metallkarosserien und Kunststoffteile zurzeit meist getrennt voneinander lackiert. Die Folge für die Zulieferer: sie müssen die Anbauteile in einem aufwändigen und kostspieligen Prozess in Farbe, Brillanz und Verlauf optisch der Karosserie anpassen ("Matchen").

Eine echte Lösung der Problematik, die zugleich deutliche Kosteneinsparungen einschließt, scheint nur möglich, wenn für alle Teile die gleiche Lackcharge, Lacktechnologie und Lackauftragstechnik verwendet wird. Beim jetzigen Prozess wird nach der kathodischen Elektrotauchlackierung – diese ist für einen ausreichenden Korrosionsschutz notwendig – eine Zwischenschicht (Füller) aufgetragen, bevor mit Basis- und Klarlack der für den Kunden sichtbare Teil des Autolacks appliziert wird.

Während der Basislack nach dem Auftrag nur zwischengetrocknet wird, müssen Füller und Klarlack bei Ofentemperaturen von üblicherweise 140 bis 160 °C eingebrannt werden. Bei diesen Temperaturen erweichen jedoch die meisten Kunststoffe. Die Auswahl der zur Verfügung stehenden Kunststoffe wird dadurch dramatisch gesenkt.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma können daher nur Beschichtungen bieten, die eine Aushärtung bereits bei niedrigen Temperaturen erlauben. Die neuen Polyurethan-Rohstoffe von Bayer erfüllen diese Bedingung voll – in allen Schichten des Lackaufbaus vom Füller bis zum Decklack sowie bei der Schalldämmung und im Unterbodenschutz lassen sich damit die Einbrenntemperaturen bis unter 100 °C reduzieren und ermöglichen die Verwendung einer breiten Palette von Kunststoffen.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 27.02.2001
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Letzte Änderungen: 27.02.2001