Stadtplan Leverkusen


Trockene Füße auch bei einem "Jahrhundert-Hochwasser"

Neues Hochwasserschutzkonzept im Bayerwerk Leverkusen
Längste mobile Hochwasserschutzwand Deutschlands in Leverkusen


Peter Klein (vorne) und Andreas Morawe (hinten) beim Aufbau der 1.100 Meter langen mobilen Hochwasserschutzwand des Bayerwerks Leverkusen. Die Wand schützt den Chemiepark am Rhein selbst bei einem Wasserstand, der rein statistisch nur alle 200 Jahre auftritt.
Sie ist rund 1.100 Meter lang, wird nur äußerst selten gebraucht und ist die meiste Zeit gut verpackt in 24 Überseecontainern eingelagert: Die Rede ist von der mobilen Hochwasserschutzwand des Bayerwerks Leverkusen, die Mitte Februar erstmals aufgebaut wurde – jedoch nur zu Übungszwecken. Nach Angaben des süddeutschen Herstellers verfügt Bayer in Leverkusen nun über die längste zusammenhängende mobile Hochwasserschutzwand Deutschlands.

"Die Wand schützt uns selbst bei einem Rheinwasserstand, der rein statistisch nur alle 200 Jahre auftritt", so Dr. Bernd von der Linden, stellvertretender Leiter des Bayerwerks Leverkusen und u.a. für die Infrastruktur verantwortlich. "Bildlich gesprochen: Wir behalten auch trockene Füße, wenn das Wasser 1,35 Meter höher steht als bei dem Hochwasser 1995, das die Kölner Altstadt überflutete."

Das Bayerwerk Leverkusen verfügt über nahezu 2,5 Kilometer Uferanlagen. Der größte Teil des Ufers – in den nördlichen und südlichen Werksteilen – ist mit fest installierten Wänden abgesichert; die mobile Absperrung wird bei Bedarf im Bereich der Verladeanlagen im mittleren Ufersegment errichtet. Dieser Hochwasserschutz kostete 2,7 Millionen Euro. Dank eines ausgeklügelten Logistikkonzepts kann die bis zu 1,5 Meter hohe Schutzmauer – mit 364 Stützen aus Stahl und rd. 3.300 Dammbalken aus seewasserfestem Aluminium – von 25 Mitarbeitern in ca. 10 Stunden aufgebaut werden.

Dr. von der Linden verwies auf ein ausgeklügeltes technisches Detail: "Die jeweils 10 Zentimeter hohen Dammbalken sind innen hohl und füllen sich nach und nach mit Wasser, wenn der Pegel steigt. Der entstehende Druck auf den Betonsockel und auf die Dichtungen zwischen den einzelnen Balken sorgt dafür, dass alles dicht wird."

Hochwasserpumpwerk sichert den Abfluss bei Hochwasser

Zwischen August 1999 und Mai 2000 wurden die baulichen Voraussetzungen für die mobile Schutzwand geschaffen: Über ein Kilometer Fundamente mussten betoniert und die Ankerplatten für die Stützen in den Boden eingelassen werden. Im Dezember 2000 fiel der Startschuss für eine weitere große Baumaßnahme: Das Hochwasserpumpwerk, das letzte Puzzlestück des Hochwasserschutzkonzepts am Standort Leverkusen. Bei hohen Wasserständen sichert das Pumpwerk künftig den Abfluss des im Werk anfallenden Regen- und Kühlwassers.

Die Inbetriebnahme des Hochwasserpumpwerks ist für Februar 2002 geplant; in diese Maßnahme werden 1,3 Millionen Euro investiert. "Im Hochwasserschutzkonzept des Bayerwerks Leverkusen wird unsere Verpflichtung zu Responsible Care – zu Deutsch: Verantwortliches Handeln – deutlich", so Dr. von der Linden. "Unsere Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf die Produktion, sondern auch auf einen möglichst umfassenden Schutz der Umwelt und der Bevölkerung."

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 15.02.2001
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Letzte Änderungen: 15.02.2001