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Bayer und Lyondell bauen Produktionsanlage in Rotterdam

Sicherung und Optimierung der Rohstoffversorgung für Polyurethane


Ein Joint Venture für Errichtung und Betrieb einer World-Scale-Anlage zur Herstellung von Vorprodukten für Polyurethane haben Bayer und das US-Unternehmen Lyondell Chemical Company, Houston/Texas, gegründet. Die Inbetriebnahme der Anlage, die mit einem Investitionsvolumen von über 500 Millionen Euro in Maasvlakte (Rotterdam)/Niederlande gebaut wird, ist für 2003 vorgesehen. Bayer und Lyondell sind zu je 50 Prozent an dem Joint Venture beteiligt und werden jeweils die Hälfte der Jahresproduktion von 285.000 t Propylenoxid und 640.000 t Styrol abnehmen. Die Aufsichtsgremien der beiden Unternehmen haben das Projekt bereits genehmigt.

"Für Bayer ist dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung und Optimierung unserer Bedarfsdeckung an Propylenoxid", erläutert Dr. Hans-Joachim Kaiser, Leiter des Bayer-Geschäftsbereichs Polyurethane, das Projekt. "Außerdem schaffen wir so die Basis für eine langfristige wirtschaftliche Versorgung mit Propylenoxid – einem Vorprodukt zur Herstellung von Polyolen." Der Bayer-Anteil an der Styrol-Produktion entspricht in etwa dem Eigenbedarf des Leverkusener Konzerns.

Polyole sind ein Rohstoff für die Produktion von Polyurethanen. Zusätzlich benötigt werden die Gegenkomponenten MDI (Methylendiphenyldiisocyanat) oder TDI (Toluylendiisocyanat). In deren Herstellung bereits weltweit führend, hatte Bayer zum 1. April 2000 das Polyol-Geschäft von Lyondell übernommen und wurde dadurch zum größten Polyurethan-Rohstoff-Produzenten der Welt. Im Rahmen der Transaktion war außerdem eine langfristige Propylenoxid-Belieferung durch Lyondell vereinbart worden.

Der weltweite Bedarf an Polyurethanen wächst stetig mit jährlichen Raten von vier bis fünf Prozent. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von massiven Werkstoffen bis hin zu Schaumstoffen mit unterschiedlichsten Eigenschaften finden sie eine breite Anwendung in der Elektroindustrie, der Wärme- und Kältedämmung, der Konstruktion technischer Teile, der Möbelindustrie sowie in den Bereichen Sport und Freizeit.

Der Bayer-Geschäftsbereich Polyurethane verfügt heute über mehr als 20 Produktionsstandorte in Europa, Nord- und Lateinamerika sowie Asien. 1999 erzielte er mit rund 4.700 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,175 Milliarden Euro. Durch die Übernahme des Polyol-Geschäfts von Lyondell wuchs der Umsatz auf rund drei Milliarden Euro und die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 750.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 19.12.2000
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Letzte Änderungen: 20.12.2000