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Bayer steigt in die AIDS-Forschung ein

Pharma-Forschung setzt neue Schwerpunkte: Konzentration auf 13 Therapiefelder


Die Bayer AG steigt in die AIDS-Forschung ein und wird gleichzeitig das Spektrum der Forschungs-Aktivitäten im Bereich Pharma neu definieren und auf 13 Therapiefelder konzentrieren. Das ist das Ergebnis einer Bewertung der bestehenden Forschungsschwerpunkte und einer umfassenden Analyse von Krankheiten hinsichtlich ihres medizinischen Behandlungsbedarfs, des Marktpotenzials sowie ihrer technischen Machbarkeit und Erfolgswahrscheinlichkeiten.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir die Strategien und Technologien, die wir bisher erfolgreich bei anderen Viruserkrankungen eingesetzt haben, auch auf HIV übertragen können. Unser Ziel ist es, eine Substanz zu identifizieren, die über einen innovativen Mechanismus verfügt und damit auch gegen resistente Viren wirkt", erläutert Professor Dr. Wolfgang Hartwig, Forschungsleiter im Bayer-Geschäftsbereich Pharma. Bei Bayer wird auf dem Gebiet der Virologie die Suche nach einem Wirkstoff gegen den HIV-Erreger auch deshalb aufgenommen, da die zur Zeit verfügbaren Medikamente nach Ansicht Hartwigs ein erhebliches Verbesserungspotenzial haben. Hinzu kommt eine steigende Anzahl von Neuinfektionen und eine Zunahme von Resistenzentwicklungen. Bayer rechnet mit dem ersten Entwicklungskandidaten aus der HIV-Forschung in cirka zwei Jahren.

Zu den neuen Indikationen, die das Unternehmen in Zukunft erforschen wird, gehören neben AIDS auch Urologie und die neurodegenerativen Erkrankungen Demenz und Parkinson. Bedingt durch den steigenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung sind dies Krankheiten, die zwar immer häufiger auftreten, aber mit den bisher zur Verfügung stehenden Präparaten nur unzureichend behandelt werden können.

In den Bereichen Osteoporose, Leberfibrose und Schlaganfall hingegen werden die Bayer-Wissenschaftler ihre Forschungsaktivitäten einstellen, da in den vergangenen Jahren mehrere erfolgversprechende Wirkstoffkandidaten gefunden wurden.

"Wir wollen unsere Effizienz weiter steigern, indem wir durch den gezielten Einsatz unserer Mittel eine optimale Nutzung unserer Forschungskapazitäten anstreben", so Hartwig.

Bei Bayer sind insgesamt 1.600 Mitarbeiter in Forschungszentren auf drei Kontinenten ständig auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, da noch immer fast zwei Drittel der bekannten Krankheiten medikamentös nicht therapierbar sind. In Wuppertal sind die therapeutischen Arbeitsgebiete bakterielle und virale Infektionen, Koronare Herzerkrankungen, Arteriosklerose sowie Hämatologie und ZNS (Zentrales Nervensystem) angesiedelt. Die biologische Forschung in Stoke Court, Großbritannien, forscht auf dem Gebiet von chronischen Atemwegserkrankungen. In West Haven/USA suchen Wissenschaftler nach erfolgversprechenden Substanzen im Kampf gegen Krebs, Diabetes und Fettsucht. Und die Mitarbeiter des 1995 in Betrieb genommenen japanischen Pharma-Forschungszentrums in Kyoto befassen sich mit Asthma und in Zukunft zusätzlich mit Urologie.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 21.11.2000
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Letzte Änderungen: 21.11.2000