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Im Schnecken-Tempo zum "großen Fressen"

Arion lusitanicus ist jetzt des Hobbygärtners Graus:


Foto Bayer AG Im Schnecken-Tempo zum "großen Fressen": Arion lusitanicus ist des Hobbygärtners Graus.
Sie ist klein, dabei aber extrem gierig und verfressen. Und alles, was sie am "Tatort" hinterlässt, ist eine schmale, verräterisch silbrig glänzende Schleimspur. Ihr wohlklingener Name: Arion lusitanicus, die braune Nachtschnecke. Für Bayer-Gartenexperte Gerd Schürtz ist sie der Schrecken aller Kleingärtner: "Was die kleinen Kriecher im Gemüse- und Salatbeet anrichten, lässt jedem Hobbygärtner die Tränen in die Augen schießen."

Denn wenn es Nacht wird, beginnt "das große Fressen" in deutschen Gärten. Mit maximalem Schneckentempo von zehn Zentimetern pro Minute bewegen sich ganze Weichtier-Heerscharen aus dem Dunkel ihrer Verstecke in Richtung des vegetarischen Buffets. Haben sie das Ziel erreicht, sind der Völlerei keine Grenzen gesetzt. "Eine ausgewachsene Nachtschnecke verputzt in einer Nacht bis zu einem Viertel ihres Eigengewichts an Grünzeug", beschreibt Gerd Schürtz den nahezu unstillbaren Appetit. In der Auswahl ihrer Speisen sind die Viecher dabei wenig wählerisch: Sie laben sich am Salat, ihnen schmeckt Petersilie ebenso wie Kohl, und wenn nebenan Erdbeeren oder Zierpflanzen wachsen, dann gibt`s die gleich als Nachtisch.

Was also tun? Die Tierchen in bloßem Gottvertrauen gewähren lassen, ist die schlechteste Alternative. "Wenn Sie das tun, dann ist Ihr Garten bald leer gefressen", malt der Bayer-Gartenprofi das düstere Szenario in aller Deutlichkeit an die Wand. Andererseits, den Schnecken mit Hacke, Spaten oder sonstigen Gerätschaften zu Leibe zu rücken oder sie nachts im Taschenlampenschein mühselig abzusammeln, ist auch wenig effektiv. Denn zum einen dürfte der Freizeit-Salatbauer dann allmorgendlich reichlich übernächtigt aus der Wäsche schauen. Und: "Eine Schnecke legt in einer einzigen Nacht bis zu 500 erbsengroße Eier", verweist Schürtz auf die beachtliche Fruchtbarkeit der Störenfriede. Zudem sind die Tierchen Zwitter, befruchten sich also wechselweise. Das gibt Schneckenkinder ohne Ende ...

Das viel gelobte Hausmittelchen – bierbefüllte Behältnisse zwischen dem Grünzeug ebenerdig einzubuddeln und die Schnecken hinterlistig und gemein dort hineinzulocken – ist ebenso beliebt wie wenig effizient. Zwar verschafft man einigen Tierchen kurz vor deren Ableben noch eine feucht-fröhliche Garten-Party – die "Mannstärke" der Schneckenarmee reduziert sich dadurch allerdings nur unbeträchtlich – siehe oben: Fruchtbarkeit.

"Wirkungsvoll bekämpfen lassen sich die Horden nur durch den Einsatz eines Schneckenkorns wie beispielsweise Mesurol", rät Gerd Schürtz. Auf der Erde oder auf Wegen ausgestreut, verhilft ein solch umweltverträgliches Schädlingsbekämpfungsmittel zur sicheren Kapitulation der Schmarotzer. "Der enthaltene Wirkstoff Methiocarb bewirkt eine dauerhafte Erschlaffung der Muskulatur, von der sich die Schnecke nicht mehr erholt", erläutert der Bayer-Fachmann die Wirkweise: ein schmerzfreier Tod der ungebetenen Buffet-Gäste, eine reiche Ernte des Hobbygärtners.

Ein Experten-Tipp zum Schluss: "Damit sich nicht neue Armeen hinterrücks aus Nachbars Garten heranpirschen, sollten Sie einen circa zehn Zentimeter breiten Streifen an der Grenze ausstreuen." Denn den viel besungenen Maschendrahtzaun überwinden die Viechlein im sprichwörtlichen Schneckentempo ...

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 07.08.2000
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Letzte Änderungen: 07.08.2000