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Rasen-Tipps vom "Guru des Grases"

Bayer-04-Head-Greenkeeper Dieter Prahl verordnet dem Grün einige Trainingseinheiten


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Dieter Prahl, Head-Greenkeeper bei Bayer 04 Leverkusen, kennt sich nicht nur in Bewässerungsfragen aus, sondern verfügt auch über artistische Fähigkeiten im Umgang mit dem Wasserschlauch. Dieter Prahl, Head-Greenkeeper bei Bayer 04 Leverkusen, nimmt die Arbeitsgrundlage der Profi-Kicker nicht nur während der EM-Vorbereitung genau unter die Lupe.
Die Fußball-Nation fiebert, denn am 10 Juni beginnt die Europameisterschaft 2000. Für drei Wochen steht das grüne Geviert im Mittelpunkt des Interesses. "Bei aller Fußball-Begeisterung sollten Sie die Pflege des eigenen Grüns hinterm Haus nicht aus den Augen verlieren", schmunzelt Dieter Prahl, Head-Greenkeeper bei Bayer 04 Leverkusen. Der staatlich geprüfte Rasen-Experte weiß, wovon er spricht: Im Auftrag des Deutschen Fußballbundes (DFB) wacht er während der EM-Vorbereitung über die Trainingsplätze der Nationalmannschaft, damit die Profi-Kicker eine optimale Arbeitsgrundlage haben. Und auch für den heimischen Rasen hält der "Guru des Grases" einige kräftigende Trainingseinheiten parat:

Im Mai sollte der Rasen kreuz und quer vertikutiert werden. Das Durchforsten des Halm-Dschungels mit einem Vertikutiergerät rückt der Verfilzung zu Leibe. Vor dem "Kämmen" – die Messer sollen dabei nur zwei Millimeter tief in den Boden eindringen! – empfiehlt Dieter Prahl einen Tiefschnitt auf einen Zentimeter Halmhöhe. Sonst darf das Gras etwas länger sein: "35 Millimeter sind für daheim die ideale Schnitthöhe. Im Stadion kürze ich stets auf 28 Millimeter, damit der Ball gut rollt." Und nicht vergessen: Immer die Mährichtung ändern.

Neben Mensch und Tier lieben Löwenzahn & Co die schöne Gartenidylle. Im Stadion sind die ungebetenen Gäste selten, denn die dichte Grasnarbe lässt ihnen keine Verbreitungschance. Und verirrt sich einmal ein Gänseblümchen, entfernt Prahl es mit dem Messer. Hartnäckigen Kräutern begegnet er mit Hedomat Rasenunkrautfrei, und Hedomat Moosfrei hilft gegen – klar, Moos. Dieter Prahl weiß, wovon er spricht. Schließlich steht er in engem Kontakt mit den Bayer-Pflanzenschützern und kann auf deren geballtes Wissen zurückgreifen. Bei den hohen Ansprüchen der Profis ein Muss, denn "die Spieler wollen einen Teppich haben".

Wenn aber die "elf Freunde" und ihre elf Gegner 90 Minuten lang über das Feld gefegt sind, sieht es eher aus wie ein frisch gepflügtes. "Da wächst dann kein Gras mehr", grinst der Fachmann. Er hat gut lachen, denn mit feinster Spezialtechnik lässt sich jeder Halm wieder geraderücken. Doch auch an der heimischen Rasenfront muss keine Panik ausbrechen, wenn Nachbars Fiffi auf der Grünfläche das Bein gehoben hat. Der Bayer-Greenkeeper rät: "Am besten lassen Sie Gras über die Sache wachsen, indem Sie den Boden an der gelb gewordenen Stelle austauschen und neu einsäen."

Thema Düngen: Wie der Profirasen, benötigt auch das Amateur-Gras ab und zu eine "Vitaminspritze", um gegen Krankheiten gewappnet zu sein. Ab Mai sollte regelmäßig gedüngt werden. Prahl empfiehlt Wuxal Super, weil der Dünger so einfach auszubringen ist: "Einfach ins Wasser geben und mit einer Gießkanne verteilen."

Beim Bewässern werden laut Prahl viele Fehler gemacht. Sein Tipp: Frühmorgens oder abends ausgiebig sprengen (Faustregel: etwa sieben Liter pro Quadratmeter), so dass das Wasser in den Boden eindringt und das Wurzelwachstum anregt. Danach hat der Regenmacher für vier Tage Ruh.

Die Grünpflege verlangt sehr viel Rasen-Kunst. Wär's mit Kunstrasen nicht viel einfacher? Da zeigt sich Dieter Prahls Liebe zu Wiesenrispe und Deutschem Weidelgras: "Trotz Rasenheizung, Drainagesystem und aller Technik – das lebendige Grün ist nicht zu ersetzen!"

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 08.05.2000
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Letzte Änderungen: 09.05.2000